Treppenplanung
im Eigenheim: Trittfeste Verbindung, stufenweise Sicherheit
Verschiedene
Normen
sorgen dafür, dass eine Treppe gut, mit wenig Kraftaufwand und
nicht zuletzt sicher zu begehen ist. Die DIN
18065
schreibt beispielsweise Mindest- und Höchstmaße vor, die
jede Treppe zu dauernd bewohnten Räumen erfüllen muss. Die
Schrittmaßregel legt das Verhältnis von Steigung
(Stufenhöhe; s) und Auftritt (a) fest. Addiert man die doppelte
Steigung zur einfachen Länge des Auftritts hinzu (2•s+a),
sollte sich eine Summe von 60 bis 63 cm ergeben. Eine komfortable
geradläufige Wohnungstreppe benötigt eine Steigung von etwa
18 cm und einen Auftritt von 27 cm (2•18+ 27=63). Abhängig von
der üblichen Geschosshöhe (in der Regel 260 bis 290 cm) und
unter Einhaltung der Schrittmaßregel haben die meisten Treppen
im Einfamilienhaus 14 bis 16 gleichmäßige Stufen. Weitere
Vorschriften:
Die nutzbare Breite muss
wenigstens 80 cm,
die lichte Durchgangshöhe
zwei Meter betragen.
Das Geländer muss
mindestens 90 cm hoch sein.
Der
Platzbedarf einer Treppe ergibt sich neben diesen Maßen
aus der gewählten Form. Beispiele für einen Meter breite,
bequeme Varianten mit dazugehöriger Verkehrsfläche: Die
halbgewendelte Treppe kommt mit 6,3 m² aus, eine enge
Podesttreppe mit 7,5 m² und die Spindeltreppe 8 m². Den
größten Platzbedarf haben mit 12 m² die geradläufige
Treppen und die Podesttreppe mit Aufgängen im rechten Winkel. Je
steiler die Treppe, um so weniger Platz braucht sie. Spartreppen und
Sambatreppen mit versetzten Stufen sind nur als Ersatz für
Leitern und einschiebbare Treppen erlaubt.
Treppen
können mehr oder weniger steil sein - wobei ein flacherer
Anstieg mit mehr Stufen prinzipiell sicherer ist und zumindest dann
berücksichtigt werden sollte, wenn Kinder und ältere
Menschen mit im Haus wohnen. Bei Kleinkindern sind weitere
Sicherheitsvorkehrungen wichtig. Das Geländer muss so
gestaltet sein, dass der Nachwuchs nicht hochklettern kann, die
Öffnungen zwischen den Stufen und den Geländerstäben
sollten kleiner als 7,5 cm sein. Ebenfalls empfehlenswert:
Geländertüren vor die Treppe montieren.
Starker
Auftritt in allen Formen
Treppen
passen sich als unersetzliches Element ganz selbstverständlich
ein, eröffnen aber auch Perspektiven und bestimmen die räumliche
Wirkung eines Hauses. Für welche Treppenform und welche
Materialien man sich entscheidet, ist natürlich nicht zuletzt
eine Geschmacksfrage. Neben der baulichen Ästhetik spielen aber
auch der Nutzungskomfort und das Platzangebot eine Rolle:
Die Spindeltreppe ist ein
beliebtes architektonisches Gestaltungsmittel. Frei im Raum stehend,
verbindet sie Geschosse oder führt auf Galerien. Der Bauherr
kann zwischen Massiv- und Hohlspindeltreppen wählen.
Spindeltreppen wirken ausgesprochen großzügig, besitzen
aber einen etwas geringeren Auftritt.
Bei der halbgewendelten Treppe
mit 180-Grad-Wendelung werden die die Stufen "verzogen":
Die am Antritt viertelgewendelte
Treppe führt häufig vom Eingangsbereich eines
Einfamilienhauses in die oberen Stockwerke.
Die Winkeltreppe besitzt
eine 90-Grad-Wendelung und ist recht bequem, benötigt
dafür aber auch ein größeres
Treppenloch (2,50 x 2,50m) als die anderen
Treppenformen (2 x 2m).
Als Komfortvariante gilt die
Podesttreppe. Sie besitzt ausschließlich gerade Stufen
bei gleichem Auftritt und wird gern bei halbgeschossig versetzten
Wohnungen verwendet.
Bei
den Materialien hat der Bauherr eine große Auswahl. Holztreppen
können massiv sein oder mit Verbundwerkstoffen kombiniert
werden. Harthölzer wie Buche und Eiche halten auch großen
Belastungen gut stand. Empfindliche Weichhölzer wie Fichte oder
Tanne eignen sich dagegen eher für seltener begangene Bauteile.
Im Wohntrend liegen auch Kombinationen von Holz mit Glaseinsätzen
oder Edelstahl. Als Alternativen zum beliebten Holz bieten sich
Stahl-, Glas- oder Betontreppen an. Stahltreppen sind extrem
belastbar, aber nicht gerade Leisetreter. Im Wohnbereich empfiehlt es
sich daher, die Trittgeräusche mit geräuscharmen Belägen
zu dämpfen. Glastreppen gelten als Designertreppen und bestehen
aus Sicherheitsgläsern oder Kunststoffverglasungen. Betontreppen
sind besonders robust und können schon in der Rohbauphase
betreten werden. Allerdings steht das genaue Maß für den
Geschosszwischenraum noch nicht fest, solange die Fußböden
fehlen. Das kann zu Problemen bei der Einhaltung der Schrittmaßregel
führen.
weitere
Fachbegriffe im Treppenbau (hier bei einer zweiläufigen Treppe):
Wandwange
Antritt
innere Wange
Krümmling
Podestlänge
Austritt
Treppenhauswand
Podestbreite
Treppenauge
Lauflänge
Laufbreite
Lauflinie
Halbpodest (Treppenabsatz;
Podestlänge ≥Laufbreite, jedoch ≥ 1,00m)